Ein Streik ist wie ein Küchenmesser. Am Anfang schneidet es ganz ordentlich, aber wenn man jeden Tag drei Pfund Kartoffeln damit schält, wird es ziemlich schnell stumpf. Diese Hausfrauenweisheit scheint bei manchen ärztlichen Standesorganisationen noch nicht angekommen zu sein. Sie sollten sich langsam fragen, ob nicht auch der "Ärztestreik" bald eine abgenutzte Angelegenheit wird - vor allem, wenn er a.) zu oft angekündigt und b.) nur halbherzig durchgeführt wird.
So geschehen und von DocCheck TV dokumentiert am 4. Dezember in Köln. 4 versprengte Ärzte protestieren auf dem Weihnachtsmarkt - mit solchen schlecht vorbereiteten Aktionen gegen die Gesundheitsgesetzgebung schießen sich deutsche Kittelträger selbst ins Knie. Denn mehr als Ohnmacht und mangelndes Involvement kann man auf diese Weise nicht demonstrieren. Zum Glück war Ulla Schmidt nicht anwesend - sie hätte sich vor Schadenfreude sicher ein ordentliches Glas Glühwein genehmigt.
Prost, Ulla.