Unvernunft ist … wenn die Patientin mit bauchfreiem Top und Minirock bei noch nicht wirklich sommerlichen Temperaturen kommt, sich eine Packung „Blasen und Nierentee“ schnappt und fragt, was sie sonst noch gegen eine Blasenentzündung und schmerzende Nieren tun kann. Dann darf sie sich nicht wundern, wenn ich sie durch Anfassen mit meinen immer ziemlich kühlen Händen in die Nierengegend zum Hüpfen bringe.
Jedenfalls war das eine deutliche Demonstration zu meinem Rat: „Ziehen Sie sich etwas wärmeres an!“….
So traurig es ist, aber bei einer Allergie gegen Katzenhaare ist es keine gute Idee, sich weiterhin eine Katze zu halten, deswegen ständig Antiallergika zu nehmen und schliesslich sogar einen Asthma-Inhalator zu brauchen.
Wenn diese Patientin mich also fragt, was sie denn noch tun kann, so muss mein Rat (leider) lauten: „Sehen sie sich nach einer guten Unterkunft für ihre Katze um“.
In dieselbe Kategorie fallen Personen mit Lebensmittelallergie, die partout nicht auf das auslösende Lebensmittel verzichten können. So z.B. die Frau mit dem Ausschlag am ganzen Körper: „Aber die Erdbeeren waren sooo fein!“. Klar. Und das nächste Mal, wenn Sie sie essen, bringen sie Sie vielleicht um, aber das hat man Ihnen schon gesagt, oder? Nennt sich anaphylaktischer Schock.
"Übrigens: haben Sie immer ein Notfallset mit Cetirizin / Prednison oder den Epipen dabei?“
Dazu passt auch dieses Zitat:
“Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen.”
- Hoimar von Ditfurth, Innenansichten eines Artgenossen, 1989
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