Die häufigste Todesursache in Deutschland ist der plötzliche Herzstillstand. Mit jeder Minute, die ohne Wiederbelebungsmaßnahmen verstreicht, sinkt die Überlebenschance um rund 10 Prozent. Doch viele wissen nicht genau, wie sie im Notfall handeln sollen. Eine neue App hilft hier weiter.
Die App, die an der Universität in Koblenz entwickelt wurde, zeigt Schritt für Schritt, was im Notfall zu tun ist: Zuerst muss immer der Rettungsdienst alarmiert werden. Dann versucht der Ersthelfer, den Patienten wiederzubeleben, bis der Notarzt eintrifft. Die Herzdruckmassage ist zur Reanimation eminent wichtig, kann allerdings lediglich den Blutfluss im Kreislaufsystem wiederherstellen und aufrechterhalten. Um das Herz wieder zum richtigen Schlagen zu bringen, gibt es Defibrillatoren an zahlreichen öffentlichen Orten wie Bahnhöfen und Einkaufszentren. Diese Geräte, sogenannte Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED’s), können von medizinischen Laien leicht bedient werden, ohne Schaden anzurichten. Während ein Helfer die Herzmassage ununterbrochen weiterführt, kann ein zweiter den nächstgelegenen AED zum Patienten holen. Jeder Standort und Nutzer erhöht die Chancen Vielen Helfern ist allerdings nicht bekannt, wo sich der jeweils nächste Laien-Defibrillator befindet. Die Standorte zeigt die neue App Defi Now!. Die App bietet, neben einer genauen Standort- und Wegskizze zur Orientierung, Bilder von der direkten Umgebung des Geräts. Im Ausland zeigt die App die jeweilige Notrufnummer und das länderspezifische Hinweisschild, um das Finden des Defibrillators zu erleichtern und die Hilfeleistung zu beschleunigen. Die App wird kontinuierlich um neue Standorte aktualisiert, die jeder Nutzer an das Projektteam übermitteln kann. Jeder Standort und jeder Nutzer kann somit die Chancen erhöhen, Betroffene am Leben zu erhalten, bis der Notarzt eintrifft. Das Projekt Defi Now! ist im Rahmen der Diplomarbeit des Informatikers Thomas Lange entstanden.