Die Organspende ist im letzten Jahr stark in die Kritik geraten. Viele Skandale um die Vergabe von Spenderorganen befördern - auch bei Medizinstudenten - das Misstrauen und torpedieren die Organspendebereitschaft. Wir zeigen Euch, warum es sich dennoch lohnt, zu spenden.
„Ihr persönlicher Organspendeausweis. Organspende schenkt Leben.“ Sicherlich haben viele von euch schon einmal einen solchen Organspendeausweis in den Händen gehalten. Und sicherlich waren viele von euch hin- und hergerissen, wie sie ihn nun ausfüllen sollen. Spende ich überhaupt? Wenn ja, welche Teile meines Körpers sollen nach meinem Tod anderen zur Verfügung gestellt werden? Im Grunde macht man sich ja nicht viele Gedanken über das Sterben, gerade wenn man noch jung ist. Doch es kommt irgendwann die Zeit, in der man selbst oder aber die Angehörigen vor der Entscheidung stehen, wie es mit dem Körper nach dem Ableben weitergehen soll. Diese Entscheidung kann einem natürlich niemand abnehmen. Und zur Organspende zwingen kann uns zum Glück auch keiner. Wichtig ist es aber, dass man sich zumindest einmal in seinem Leben mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Deshalb gibt es seit November 2012 in Deutschland die sogenannte Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz: Jeder Versicherte ab 16 Jahren wird von seiner Krankenkasse aufgefordert, zu dokumentieren, ob er nach seinem Tod Organe spenden möchte oder nicht. Damit wird aber weder eine Entscheidung erzwungen, noch gilt jeder Bürger bis zu seinem Widerspruch automatisch als Spender.
Man hoffte, dass mit dieser Gesetzesänderung die Organspendezahlen in Deutschland wieder ansteigen würden. Denn seit 2012 ist die Zahl der Spender drastisch gesunken. Der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zufolge waren es im ersten Quartal 2013 nur noch 230 Spender, im Vergleich zum Vorjahr rund 50 Menschen weniger. Schuld sind vermutlich die vielen Skandale, die die Transplantationsmedizin im letzten Jahr stark erschütterten: die Vorwürfe gegen die DSO und die vier Kliniken in Göttingen, Regensburg, München und Leipzig. Manipulationen von Patientendaten hatten dazu geführt, dass bestimmte Patienten kränker gemacht wurden, als sie es tatsächlich waren. Dadurch bekamen diese früher ein Spenderorgan. Diese Skandale haben massives Misstrauen hervorgerufen – nicht nur gegen die Organspende an sich, sondern auch gegen die zuständigen Ärzte und Kliniken. Alles fing am 22. November 2011 in einer Göttinger Uniklinik an. Die Leitung erhielt einen Telefonanruf von der Bundesärztekammer in Berlin, in der ein Arzt beschuldigt wurde, bei der Behandlung eines Patienten eine Falschangabe zugunsten dessen Wartezeit auf ein Spenderorgan gemacht zu haben. Am nächsten Tag wurde der Arzt beurlaubt und eine umfangreiche interne Prüfung der Vorwürfe eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft wurde benachrichtigt und in der Folge wurde auch in weiteren Fällen der Aktenfälschung ermittelt. In einem soll ein Chefarzt sogar gegen Zusatzzahlungen ausländischen Patienten Vorteile verschafft haben. Erst Mitte 2012 gelangt der Organspendeskandal an die Öffentlichkeit. Nun tauchen weitere Fälle des Organbetrugs auf. Auch in Regensburg hat ein Oberarzt Patientendaten in 43 Fällen manipuliert. In München, am Klinikum Rechts der Isar, wurden sogar schon seit Anfang 2010 in rund 30 Fällen Diagnosedaten mit gepanschten Blutproben gefälscht, um Patienten früher zu einer Spenderleber zu verhelfen. Daraufhin werden umfangreiche Kontrollen eingeführt und die Kliniken und Ärzte versprechen mehr Transparenz und Besserung. Es scheint, als habe man die Skandale nun endlich hinter sich gelassen. Doch dann Anfang des Jahres ein neuer Schock: Mediziner in Leipzig haben die Daten von 38 Patienten gefälscht, um sie auf der Warteliste für Lebertransplantationen nach oben zu rücken. Um den Kranken schneller ein Organ zukommen zu lassen, wurde fälschlicherweise angegeben, dass sie sich bereits einer Blutwäsche unterziehen mussten. Dies ist ein Hinweis auf zusätzliches Nierenversagen und täuscht eine deutlich höhere Dringlichkeit einer Lebertransplantation vor. Dadurch dürfte sich die Wartezeit der Patienten auf die Zuteilung einer Spenderleber im Schnitt um rund eine Woche verkürzt haben. Auch hier stellt sich wieder die Frage, wie es sein kann, dass die Trickserei nicht schon viel früher aufgefallen ist. Als Reaktion auf die Transplantationsskandale wurde die Kontrolle aller 47 Transplantationszentren in Deutschland vereinbart. Die Prüf- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer stattet den Transplantationszentren nun häufiger unangemeldete Besuche ab und prüft vergangene Transplantationen auf Verstöße. So sollen weitere Vergehen aufgedeckt und zukünftige Aktenfälschungen verhindert werden.
Doch das reicht bei langem nicht, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Die Skandale haben nicht nur potentielle Spender abgeschreckt, sondern gehen auch auf Kosten von schwerkranken Patienten. Derzeit warten 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Alle acht Stunden stirbt ein Mensch, den ein fremdes Organ hätte retten können. Nicht nur, dass immer weniger Menschen sich aufgrund der Vorfälle gegen die Organspende entscheiden; es springen auch immer mehr bisherige Spender wieder ab. Marion Koch, Medizinstudentin im 4. Semester, bestätigt diesen Trend: „Ich hatte mich eigentlich schon für Organspende entschieden. Als dann letztes Jahr die ganzen Skandale und Korruptionsvorwürfe auftauchten, habe ich es mir aber noch einmal überlegt und bin zu der Entscheidung gekommen, dass ich meine Organe nicht einfach der Willkür mancher Ärzte überlassen will. Wer weiß, ob diese nicht davor zurückschrecken, meine Daten zu manipulieren und mich für hirntot zu erklären, um an meine Organe zu kommen. Das Ganze ist mir einfach zu unsicher.“ Somit bangen viele Patienten jetzt noch stärker als zuvor darum, dass rechtzeitig ein passendes Organ für sie gefunden wird. Dabei, erklärt die Organspendebeauftragte am Universitätsklinikum Münster Dorothee Lamann, geraten "Fakten durcheinander". Viele Menschen fühlten sich jetzt nach den Skandalen in ihren Vorurteilen gegen die Organspende bestätigt und sähen dies als Legitimation, sich nicht weiter mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen. Das Schlimme daran wäre aber, dass die Vorfälle selbst nichts mit der Organspende an sich zu tun hätten, sondern dass es sich eigentlich nur um einen „Wartelistenskandal“ handle. Viele würden die beiden Themen aber fälschlicherweise miteinander vermischen und so auch einen Skandal bei der Spende von Organen sehen, so Lamann.
Um den Mangel an Organen zu verringern und künftig wieder Vertrauen in die Organspende herzustellen, muss mehr Aufklärung erfolgen und Transparenz bei der Organverteilung hergestellt werden. Deshalb haben die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) jetzt eine sogenannte „Task Force Transplantationsmedizin“ gegründet. Die Zielsetzung dieser Task Force ist es, dass Transplantationen zu jeder Zeit transparent verlaufen und geltenden Standards entsprechen. Ärzte sollen anhand messbarer Kriterien, die dem aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst sind, nachvollziehbare und für den Patienten bestmögliche Entscheidungen treffen können. Die Task Force fordert deshalb eine lückenlose schriftliche Dokumentation sämtlicher Schritte des Transplantationsvorgangs – von der Anzeige für eine Transplantation bis hin zur Operation des dafür vorgesehenen Patienten. Auch andere Experten, wie etwa der Chef der Deutschen Stiftung für Patientenschutz, Eugen Brysch, der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, oder die geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation in der Region Nordrhein-Westfalen, Ulrike Wirges, sehen die Lösung des Problems in der Transparenzherstellung. Ihre Idee ist es, viele einzelne über das Land verstreute Transplantationszentren zu einigen wenigen zusammenzulegen, um sie so besser kontrollieren zu können. So würden falsche ökonomische Anreize keine Rolle mehr spielen und Konkurrenz sowie Auslastungsprobleme der Zentren könnten gemildert werden. Hinzu kämen verbesserte Standards der Transplantationszentren, etwa bei der Qualitätssicherung und auch im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie ein größerer, möglicher Erkenntnisgewinn, zum Beispiel in der Forschung. Durch mehr Erfahrung könnten so beispielsweise auch nicht einwandfreie Spenderorgane sinnvoll verwendet werden. Konkrete Vorschläge, welche Zentren denn geschlossen und zusammengelegt werden könnten, gab es aber nicht. Damit solle sich die Politik beschäftigen, heißt es. Auf jeden Fall gibt esviele Versuche, zu verhindern, dass solche Skandale in Zukunft passieren. Durch die verbesserte Regulation und Transparenz hofft man, wieder mehr Spender zu werben.
In Deutschland schafft das sogenannte Transplantationsgesetz den rechtlichen Rahmen für Organspenden. Organspender kann man ab dem 16. Lebensjahr werden, bereits mit 14 kann man der Organspende jedoch wirksam widersprechen. Grundsätzlich zählt Deutschland zu den Ländern mit einer auffallend niedrigen Spenderbereitschaft. Länder wie Österreich, Spanien oder Belgien, in denen die sogenannte Widerspruchsregelung gilt, also jeder Spender ist, der nicht widerspricht, hat man keinen so großen Mangel an Organen. In Spanien steht man der Spende sogar besonders positiv gegenüber. Zwischen 80 und 85 Prozent der Spanier sind laut eigener Aussage gewillt, sich nach dem Tod Organe entnehmen zu lassen. Auch in Portugal gibt es eine ähnlich gelagerte Lösung, vor der Organentnahme wird allerdings noch einmal ein Gespräch mit der Familie geführt, um den Wunsch des Verstorbenen zu kennen. In den USA existieren ähnlich große Probleme, eine ausreichende Anzahl an Spenderorganen zu bekommen, wie auch hierzulande. Auch dort gibt es eine Zustimmungsregelung und so befanden sich im Juni 2012 73.000 Patienten auf der Warteliste. Das ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass die Organspende nur auf Einverständnis der Familie und des Spenders selbst erfolgt. Besonders in die Kritik geraten ist in den letzten Jahren der sogenannte Organtourismus, der vor allem in südosteuropäischen Ländern wie Albanien oder Ungarn, aber auch in China stattfindet. Dabei reisen Menschen, die in ihrem Land kaum Aussicht auf eine baldige Transplantation haben, in diese Länder, um dort – teilweise über illegalen Organhandel – mit Spenderorganen versorgt zu werden. Auch in vielen Entwicklungsländern wird, teilweise ohne gesetzliche Reglung, Organhandel betrieben. Dabei kann aber von einer freiwilligen Spende nicht mehr die Rede sein.
Organspende ist ein hochsensibles Thema, nicht nur wegen der vielen Skandale. Wir haben uns bei verschiedenen Medizinstudenten erkundigt, wie sie zum Thema Organspende stehen. Max Knott, Münchener Medizinstudent im vierten Semester, ist seit seinem 17. Geburtstag Organspender. Auf die Frage, wie er dazu kam, antwortet er: „Eine wichtige Rolle hat sicher mein späterer Berufswunsch Arzt gespielt und die Einsicht, dass Organe, die man selbst nicht mehr braucht, anderen Menschen ein großes und häufig auch langes Stück Lebensqualität zurückgeben. Außerdem habe ich kein Problem mit der jetzigen Todesdefinition, die den Hirntod als sicheres Todeszeichen ansieht, da ich persönlich ein "Leben" ohne Bewusstsein und Kommunikation mit der Umwelt nicht führen möchte. Somit ist die Organentnahme ein sinnvoller Schritt, um einen solchen eventuellen Zustand beenden zu können.“ Max ist bereit, alle Organe außer seiner Haut zu spenden, aus Rücksicht auf Angehörige, wie er sagt. Sie sollen seinen Leichnam nach dem Tod noch komplett sehen können: „Das nichts mehr von einem übrig bleibt, stimmt nicht, da der Torso ja noch vorhanden ist. Und die Zeitung dann im Bauch stört mich auch nicht.“ Er hat den Organspendeausweis immer in seinem Geldbeutel dabei, für den Fall der Fälle. Doch wie reagiert eigentlich sein Umfeld auf die Tatsache, dass er Organspender ist? „Das ist schwierig. Generell gibt es die Vorbehalte, es würde vielleicht nicht alles versucht werden, um mein Leben zu retten, oder es bleibe nichts mehr von einem übrig“, erzählt uns Max. „Trotzdem wurde meine Entscheidung von jedem respektiert und in keinster Weise kritisiert.“ Max denkt auch, dass Medizinstudenten in Bezug auf das Thema Organspende eventuell ein Vorbild für diejenigen sein könnten, die bei ihrer Entscheidung Hilfe benötigen. „Wir Studenten haben ja die nötigen Hintergrundinformationen, um einschätzen zu können, ob ein solcher Schritt sinnvoll ist oder nicht. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es sich um die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen handelt, die a priori zu respektieren ist.“
Anneliese Humper, die im 8. Semester an der Uni Tübingen studiert, hat sich bewusst gegen die Organspende entschieden. „Grundsätzlich ist mir egal, was mit meinem Körper passiert, nachdem ich gestorben bin. Es wäre zwar super, wenn meine Organe dann noch bei jemand anderem eine Funktion haben würden. Allerdings habe ich keinen Organspendeausweis, weil ich davon überzeugt bin, dass es, wie überall, schwarze Schafe unter den verantwortlichen Ärzten gibt, die möglicherweise ein wenig "nachhelfen" könnten, wenn ich gerade ein passendes Organ habe, das sie selbst für jemanden gebrauchen können, dessen Leben ihnen wichtiger ist als meines.“ Matthias Swarzosky, Student der Medizin im 6. Semester an der Charité in Berlin, hat sich vor einigen Monaten einen Organspendeausweis besorgt. Dieser ist allerdings immer noch unausgefüllt: „ Ich hab mir das Ausfüllen schon oft vorgenommen, aber irgendwie habe ich Skrupel davor, nach meinem Tod für die Organentnahme aufgeschnitten zu werden. Die Befürchtung von vielen, dass der Arzt nachhilft, halte ich aber für ausgeschlossen, so etwas wird nicht passieren. Ich denke, dass das Hauptproblem der Organspende ein für Deutschland relativ typisches ist: nämlich Desinteresse. Deswegen ist meiner Meinung nach der Gesetzgeber gefragt, der in Deutschland die Widerspruchsregelung einführen sollte.“ Janosch Kratzer, der im 4. Semester in Regensburg studiert, appelliert an die verstärkte Aufklärung: „Persönlich kann ich die Angst vor Missbrauch nicht nachvollziehen. Mir sind erstens keine Fälle in Deutschland bekannt und zweitens, wenn solche belegt wären, ist der Anteil an den zahlreichen Transplantationen mit Sicherheit verschwindend gering. Teilweise wird wohl auch mit den Ängsten der Menschen gespielt und etablierte Strukturen der Organmafia Südamerikas auf Westeuropa übertragen. Natürlich muss die Entscheidung individuell getroffen werden und ich möchte niemanden verurteilen, der sich dagegen ausspricht. Trotzdem sollten Lehrer an den Schulen verstärkt Aufklärung betreiben und die Schüler für das Thema sensibilisieren. Es ist erschreckend, wie viele Patienten auf den Wartelisten stehen. Ich habe mich jedenfalls guten Gewissens für die Organspende entschieden.“
Seit November letzten Jahres konnte man des Öfteren auf Facebook folgendes lesen: „Hat seinen Status geändert in Organspender“. Denn das soziale Netzwerk bietet neben amerikanischen auch deutschen Nutzern an, ihre Bereitschaft zur Organspende im Profil anzuzeigen. Inwiefern das nun die Facebook-Freunde oder den Konzern selbst etwas angeht, bleibt jedem bei der Angabe selbst überlassen. Wichtig ist jedoch, dass diese Angabe rechtlich nicht verbindlich ist und den Organspendeausweis nicht ersetzt, wie die Deutsche Stiftung für Organtransplantation erklärt. Es kann lediglich eine Entscheidungshilfe für die Angehörigen darstellen. Man kann dies dennoch als Möglichkeit nutzen, die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen, denn sind viele Organspender im Freundeskreis, überlegt man sich vielleicht doch, sich etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen und eventuell selbst Spender zu werden. Durchgesetzt hat sich die Facebook-Funktion in Deutschland bislang jedoch noch nicht und es ist auch fraglich, ob sich das in Zukunft ändern wird. Besser ist es auf jeden Fall, einen normalen Spenderausweis auszufüllen und mit seinen Angehörigen über das Thema Organspende zu sprechen. Dazu muss man sich natürlich ausführlich über das Thema informieren. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat dazu auch ein kostenloses Infotelefon (0800/9040400) eingerichtet. Folgende Organe und Gewebe können derzeit nach dem Tod gespendet und übertragen werden: Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm, Teile der Haut, Hornhaut der Augen, Gehörknöchelchen,Herzklappen und Teile der Blutgefäße, Teile der Hirnhaut, des Knorpel- und des Knochengewebes sowie der Sehnen. Auf dem Organspendeausweis kann detailliert angegeben werden, für welche Körperteile man eine Entnahme nach dem Tod gestattet. Es gibt im Übrigen auch keine feste Altersgrenze für eine Organ- und Gewebespende, wichtig ist nur das biologische Alter der Körperteile, das nach eurem Tod festgestellt wird. Beruhigend ist auch die Tatsache, dass erst zwei Ärzte unabhängig voneinander Euren Hirntod feststellen müssen, bevor die Organe entnommen werden, was die Angst vieler Menschen vor einer vorzeitigen Entnahme eventuell etwas schmälert.
1. Organspende rettet Leben: Seit 1963 haben deutsche Ärzte etwa 80.000 Organe transplantiert – und damit das Leben von vielen Patienten gerettet: Ein Jahr nach der Transplantation leben durchschnittlich 75 Prozent der Empfänger weiter, nach fünf Jahren noch 60 Prozent. 2. Ein Organspender kann viele Empfänger glücklich machen: er kann durch das Spenden von Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm sieben bis acht Menschen das Leben retten. 3. Ihr könnt Euren Angehörigen die Entscheidung ersparen. Trefft sie selbst. 4. Ein würdevoller Abschied bleibt möglich: Verstorbenen, denen Organe entnommen wurden, sieht man äußerlich nichts an. Man wird nicht „ausgeweidet“, sondern von den Chirurgen mit Respekt behandelt. Außerdem bieten viele Kliniken die Möglichkeit an, vor oder nach der Organspende in Ruhe Abschied vom Verstorbenen zu nehmen. 5. Ein Widerruf ist jederzeit möglich: Die Entscheidung pro Organspende ist nicht bindend. Wer später anders denkt, kann die Spende jederzeit widerrufen. Das Thema in Bildern: Dieser Kurzfilm des Schweizer Amtes für Gesundheit nähert sich dem Thema auf sehr kreative Weise an und auch an anderer Stelle widmet man sich dem Thema in Form eines Kurzfilms sehr anschaulich. [Bildlizenz: Weitergabe unter gleichen Bedingungen - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/]