Die ersten Zwischenergebnisse einer bundesweiten Online-Umfrage des Hartmannbundes unter seinen rund 25.000 Medizinstudierenden deuten darauf hin, dass jeder vierte Medizinstudierende während seines Praktischen Jahres keine Vergütung erhält.
„Die Zahlen, die uns bisher vorliegen, sind noch schlimmer als wir erwartet haben“, kommentiert Kristian Otte, Vorsitzender des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund, den ersten Zwischenstand der aktuell noch laufenden Umfrage. Ziel ist die Erstellung einer bundesweiten lückenlosen Übersicht über die „Zahlungsmoral“ der deutschen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser gegenüber ihren PJ-Studierenden. „Nicht nur die Frankfurter Medizinstudierenden erhalten derzeit keinen Euro für ihren Vollzeitjob, sondern PJ-Studierende über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Damit muss endlich Schluss sein“, sagt Otte und kündigt die Veröffentlichung einer Liste an, die schwarz auf weiß dokumentiere, wie hoch die PJ-Vergütung an allen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern sei. „Wir wollen endlich sagen, wer zahlt und wer nicht zahlt. Die schwarzen Schafe müssen endlich genannt werden, um Bewegung in das Thema zu bringen. Nur auf diesen öffentlichen Druck hin werden die Verantwortlichen reagieren und darüber nachdenken, welches Signal sie setzen, wenn sie den ärztlichen Nachwuchs ohne jede Aufwandsentschädigung in ihren Kliniken arbeiten lassen.“
Bereits seit dem vergangenen Jahr fordert der Hartmannbund die Einführung einer bundesweiten PJ-Mindestvergütung von 597 Euro im Monat. Um diese zu erkämpfen, werden nach Auswertung der Umfrage rund um die Sommerpause weitere Aktionen folgen.