Das Erstellen von Online-Tagebüchern - kurz Weblogs oder Blogs - ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. Viele Blogs haben sich zu einer wichtigen Informationsquelle gemausert und sind damit eine gute Ergänzung zu den klassischen Nachrichtenmedien. Auch Mediziner, deren literarisches Wirkungsfeld sonst eher der Rezeptblock ist, greifen immer häufiger in die Tastatur.
Medizin von innen geschildert
Weblogs geben Ärzten die Möglichkeit, Ihren Lesern anonym oder unter eigenem Namen die Insiderperspektive zu präsentieren - eine Gelegenheit, die Ihnen die arrivierte Presse nur selten bietet. Einer der Pioniere des medizinischen Bloggens Kevin, M.D. stellt seinen Blog unter das Motto: "A practicing primary-care physician tells it like it is." - ein Wunsch den sicher auch viele deutsche Ärzte im Herzen tragen. Sein Kollege "Medpundit" seziert täglich mit scharfem Humor allzu optimistische Versprechen der Gesundheitspresse. Schwellenängste beim Bloggen gibt es dabei nicht, denn wie heißt es dort treffend: "Opinions are like sphincters, everyone has one".
Infos direkt vom Kollegen
Viele Blogs haben jedoch nicht nur Unterhaltungs-, sondern auch Informationswert. Bei MedGadget zum Beispiel finden sich regelmäßige Beiträge über die neusten medizinischen Erfindungen und Gadgets, darunter auch so exotische Apparate der etwa seltsam anmutende SleepStrip®. Der Blog "Bedside.org" filtert für seine Leser täglich Interessantes aus der wachsenden Flut medizinischer Publikationen. Beim Gesundheitsportal WebMD publizieren zahlreiche Koryphäen ihre neuesten therapeutischen oder diagnostischen Empfehlungen. Da wundert es nicht, dass es in den USA bereits einen "Medical Blog Award" gibt, der die besten medizinischen Blogs auszeichnet.
Wortkarges Germanien
In Deutschland hingegen hält sich die Blog-Begeisterung noch etwas in Grenzen. Selbst bei intensivem Googlen lassen sich nur wenige deutsche Medizin-Blogs finden, wie der Medinfo Weblog oder der Brustkrebs Weblog bei Onmeda. Dabei gibt es an schreibenden Talenten unter Ärzten keinen Mangel, wie man am Blog "Aus dem Weg, ich werde Arzt!" erkennen kann. Offensichtlich haben hierzulande weder gestresste Klinikärzte, noch Kassenärzte viel Lust, sich am Feierabend an den Bildschirm zu setzen.
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