Studienbedingungen und die Qualität des Medizinstudiums sind ständige Sorgenkinder des Medizinstudenten. Damit bei den ständigen Diskussionen um Reformierung und Verbesserung des Studiums die studentische Sicht nicht zu kurz kommt gibt es die Arbeitsgruppe Medizinische Ausbildung der BVMD.
Die BVMD (Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands) hat für Dauerbrenner-Themen ständige Arbeitsgruppen eingerichtet. Zweifellos ein Dauerbrenner sind die Studienbedingungen. In den letzten Jahren befindet sich das Medizinstudium im Umbruch. Die neue Approbationsordnung, Modellstudiengänge und das Bologna-Abkommen zur europaweiten Angleichung der Studienabschlüsse sind nur einige große Themen, die entscheidend in das Studienleben des Mediziners eingreifen.
Dumm wäre es, wenn Medizinstudenten angesichts all dieser Umbrüche in einer passiven Rolle verbleiben. Das Gegengift heißt AG Medizinische Ausbildung und ist eine Zusammenkunft engagierter Medizinstudenten. Sie reden auf hohem Niveau mit, und bringen Farbe in die Diskusionnen wenn es um Entscheidungen und Vorschläge geht. Die Sicht der Medizinstudenten kann so mit in die Diskussionen einfließen.
Lokal, national, international
Die AG Medizinische Ausbildung engagiert sich vielfältig. Durch die Einbindung in die BVMD stehen dabei sowohl Eindrücke aus den lokalen Fachschaften, als auch von internationalen Zusammenschlüssen der Studentenbünden zur Verfügung. Auf nationaler Ebene setzte sich die AG Medizinische Ausbildung zuletzt auch mit der Einführung benoteter Leistungsnachweise auseinander und veröffentlichte ein Positionspapier mit Argumenten gegen benotete Scheine.
Die Umsetzung der Approbationsordnung studentengerecht und fair zu gestalten ist somit ein Hauptziel der AG Medizinische Ausbildung. In Arbeit befindet sich unter anderem ein weiteres Positionspapier mit einer Modellvorstellung des Medizinstudiums aus studentischer Sicht. Bemühungen richten sich dabei unter anderem auf bessere Möglichkeiten der Evaluation, Einführung besser geeigneter Lehr- Prüfungsmöglichkeiten und Etablierung studentischer Mitwirkungsrechte in Entscheidungsprozessen.
International wird die Entwicklung des Bologna-Prozesses mit dem Ziel der Harmonisierung europäischer Studiengänge mitverfolgt. Ein interessantes Projekt ist dabei die im Aufbau befindliche Curriculum Database, in der weltweit Informationen zum Lehrangebot medizinischer Fakultäten zusammengetragen und ausgewertet werden. Vergleichbar soll mit der Residency Database ein internationaler Überblick über Weiterbildungsmöglichkeiten etabliert werden. Dabei unterstützen sich die SCOME's (Standing Committee on Medical Education) der nationalen Medizinervertretungen gegenseitig.
Ernstzunehmender Gesprächspartner in Diskussionen
Das studentische Engagement der AG Medizinische Ausbildung wird auch von Berufsverbänden und Politik zunehmend ernst genommen. Bundesärztekammer, Gesundheitsministerium und die Gesellschaft für medizinische Ausbildung legen Wert auf die Ansichten der Arbeitsgruppe.
Dank der organisierten Arbeit des BVMD sind Studenten in Diskussionen um ihre eigenen Studienbedingungen nicht in der Außenseiterrolle. Studentische Einwände haben schon bei der letzten Reform der Approbationsordnung zu deutlichen Verbesserungen der Examensbedingungen geführt.
In Zukunft wird die Bedeutung studentischer Initiative durch die AG Medizinische Ausbildung daher eher zu- als abnehmen. Ideen und Mitarbeit durch Studenten aller Fakultäten ist erwünscht. Man muss lediglich den Kontakt zur lokalen Fachschaft oder direkt zur AG Medizinische Ausbildung suchen.